Herbststurm-Regenjacke

Meine erste, die gelbe Minorou-Regenjacke mag ich sehr. Leider löst sich die Beschichtung vom Cordura, besonders in den Bewegungsfalten – das Material ist einfach zu steif. Als ich dann den PU-beschichtetem Lillestoff-Bio-Jersey (Design susalabim) „Herbststurm“ gesehen habe, aus dem ich mir schon (ohne Beschichtung) ein heiß geliebtes Shirt genäht habe, war der Plan geboren, aus Regenwetter-Motiv-Stoff auch eine neue Regenjacke zu nähen. Das Schnittmustertetris hat es mir erlaubt, trotz Taschenbeutel sogar noch einen Rest übrig zu haben – vielleicht mache ich mir daraus noch einen passenden Regenhut.

Nicht im Schnitt vorgesehen war eine innenliegende Tasche, ich habe sie mit einem Tchibo-pinken Reißverschluss in die rechte Seitennaht unterhalb des Taillen-Gummibandes eingenäht. Wie kann man denn Kleidungsstücke so ohne brauchbare Taschen konzipieren bitte? den Taschenbeutel habe ich frei Auge aus einem Reststück zugeschnitten und dann eben ein spiegelgleiches zweites Teil nach diesem Muster ausgeschnitten. Dann wurde der Beutel zuerst mit wenig Nahtzugabe an die Seitenteile genäht, anschließend die Nahtzugabe auf dei Beutelseite egsteppt. Ich habe dazu eine Nahtzugabe breit oben und unten Platz gelassen. Auf „normale“ Nahtzugabe habe ich dann den Reißverschluss angenäht, anschließend den Beutel geschlossen und dann die Seitennaht.

Der Reißverschluss am Kragen/Genick braucht bei mir eher 50 cm Länge als die angegebenen 45 übrigens. Und ich habe für die Front diesmal einen Zwei-Wege-Zipper bestellt, damit ich den mantel auch von unten her etwas öffnen kann bei Bedarf.

Nachdem der Außenstoff eher stretchig und elastisch ist, habe ich auch ein Stretch-Futter verwendet, leider gab es das nicht in einer 100% passenden Farbe – aber so gehts auch. Mittendrin hat dann meine Overlock den geist aufgegeben und wollte eingeschickt werden – und weil ich nicht warten kann, habe ich eben so zu Ende genäht. Die meisten Nähte sind ja nicht sichtbar/belastet, im Kapuzenbeutel-Kragen habe ich die Nahtzugabe des Futterstoffs mit dem Feuerzeug „versäubert“, damit nicht jedesmal beim Kapuze-rausholen die Fäden mitkommen.

Die Kapuze ist gefüttert, hier würde ich mir für Perfektion noch Riegel mit Klett zu besseren Einstellung wünschen – aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Auch die Gummiringe an den Ärmelbündchen sind mir jetzt so im Nachhinein eher zu weit – aber so kann ich eben noch einen Pullover drunterhaben und es ist allemal besser als Quetschfalten.

Dass man bei den beiden vorderen Streifen, die den Reißverschluss „halten“ die Nahtzugabe jeweils in Richtung Reißverschluss arbeiten soll, führt zu ausdauernden Flüchen und Bangen um die schöne Jacke am Schluss – es gibt dann einen unnötigen Wulst. Bei der gelben Minorou habe ich das besser gemacht, dafür habe ich diesmal gekräuselt statt Abnäher zu machen (dem Muster wegen) und bin damit ganz zufrieden.

Auf den Bildern trage ich übrigens (über selbstgenähter Unterhose) meine Ginger-Jeans mit dem Fuchsbund und ein ebenfalls bio-lillestoff-susalabim-Shirt mit Stoffdesignnamen „Manga“. Damit bin ich zu fast 100% „selfmade“ unterwegs! Schon beim ersten Ausführen (mit Fleece drunter zum Wärmen) habe ich direkt ein Kompliment bekommen, ich denke, das wird ein totales Lieblingsstück!

Schnitt: Sewaholic 1103 Minoru, max. Länge, unten max. weit und lang, ansonsten Gr. 12

Stoff: Futterstoff via Stoffkontor

Verlinkt: ich näh bio, selbermachen macht glücklich, pamelopee, meertje, MeMadeMittwoch