erste Meutejagd

Nach jahrelangen Aufforderungen von diversen Bekannten habe ich mich entschlossen, mein Glück einmal auf einer Jagd zu versuchen. Am schwarzen Brett meines Vereins hing ein Flyer des badischen Schleppjagdvereins aus, der zum Einsteigerlehrgang mit anschließender Teilnahme an der Frühlingsjagd ins Gestüt nach Marbach lud.

Nach einem Telefonat mit den Zuständigen war klar: Knopf und ich genügen den Anforderungen und dürfen mitmachen… Ebenfalls aus dem Verein in Echterdingen schloss sich Judith mit ihrem Karl an – sie hatte noch wenig Springerfahrung, es wurde uns aber versichert, dass alle Sprünge umreitbar seien. Samstags begann der Tag also mit einem Geländesprüngetraining im Aichelesgarten, Rolf Eberhard ging wunderbar auf die jeweiligen Pferd-Reiter-Paare ein. Nach einigen lösenden Übungen über ein Stangen-Kreuz sprangen wir einige Baumstämme, Bergabsprünge und einen Graben. Die Pferde brachten wir anschließend wieder zum Hänger – geplant war (wegen Boxenmangel), sie tagsüber auf dem Hänger stehen zu lassen. Kurzfristig waren dann doch Paddocks frei, in denen Karl und Knopf sich während dem Mittagessen vergnügen konnten.

Nach dem Mittagessen ging es im Reitschulheim weiter mit Theorieunterricht – zuerst ein Vortrag mit anschließender Diskussion von Frau von Verlsen-Zerweck zur Entwicklung der Zucht im Landesverband Württemberg. Anschließend informierte uns dann Dr. Ulrike Naumann über Tradition und Brauchtum bei der Jagd zu Pferde und erklärte die Regeln, den Ablauf und die Reihenfolge der Reiter bei der Meute-Jagd. Sehr schön fand ich die Grundregel von Herrn Dr. Dieter Förschler: „Bei der Meutejagd gibt es keine Gewinner und hoffentlich auch keine Verlierer“. Oberster Grundsatz war Rücksichtnahme und Sicherheit, dies macht sich in einer unfallfreien, geordneten und schönen Jagd am Sonntag bezahlt.

Abends dann gab es einen gemeinsamen Ausritt mit der Meute, um unerfahrene Pferde an die Meute zu gewöhnen. Dieser Ausritt umfasste drei Schleppen und war manch erfahrenem Jagdreiter dann sogar zu schnell. Ich fand diesen Ausritt wunderbar, meine erste Erfahrung im Reiten hinter einer Meute hätte nicht toller sein können!

Am nächsten Morgen dann gab es eine Führung übers Gestüt vor dem Stelldichein zu Fuß. Jeder Teilnehmer trug sich ins ausliegende Jagdbuch ein und wurde mit Getränken und belegten Brötchen empfangen. Jede Menge Zuschauer und Schaulustige fanden sich nach und nach ein und konnten dann den Beginn der Jagd mitverfolgen. Auf dem Pferd begrüßten wir die Bläser und die Hunde, bevor es losging.

Der Boden war optimal, die Sonne schien – die Hindernisse waren alle schön zu reiten, keine Unfälle – kurzum es war rundum gelungen! Die Zuschauer und Bläser fuhren mit Autos jeweils zum Ende der Schleppen, so dass wir Reiter die Jagdmusik quasi immer im Ohr hatten. Es ist toll, die Hunde beim Verfolgen des Scents zu beobachten und Spaß am schnellen Galopp gemeinsam zu erleben, auch die zweimalige Durchquerung der Schwemme hat Hunden und Pferden gutgetan und gefallen. Ein toller Abschluss der Jagd war das Durchreiten des Gestüts durch das Haupttor. Ein Erlebnis, das unbedingt wiederholt werden muss!

Die Hunde kommen zum Stelldichein:

hundekommen

Die Jagdhornbläser:

blaeser