Damensattel bestickt

Wie ich zum bestickten Sattel kam: 

In der Schweiz habe ich nach einem Ebay-Fehlkauf eine Händlerin gefunden, die einen Sattel anbieten konnte, wie ich ihn gesucht hatte: kurz (weil Knopfi ja auch nicht grade der Längste und Größte ist, mit Wildledersitzfläche, damit ich nicht so stark rutsche und vor allem ein Sattel, der nicht aus Indien kam, sondern in Europa gefertigt wurde. Weil ich mit meinem Pferd aber nicht bis in die Schweiz fahren wollte, habe ich damals mit Pappmaché und Hasenzaungitter einen Abdruck von seinem Rücken gemacht und habe einen auf Ihn angepassten Sattel mitgenommen. Dort durfte ich dann sowohl die Schablone als auch meinen Sattel und mitgebrachte Fotos an ihren Pferden solange ausprobieren, auflegen und vergleichen lassen, bis ich überzeugt war… Sie hat mich auch auf Ihrem (baugleichen) Sattel reiten lassen, damit ich ein Gefühl dafür bekomme, ob er auch mir passen wird.

 Zum Sattel:

Rein äußerlich habe ich mich ja schon über die dortige Homepage in den Sattel verliebt: Er ist recht kurz im Vergleich zu den alten englischen Sätteln, hat einen Holzbaum und ist unten mit weißem Leinen bespannt, auf der Sitzfläche dann mit Wildleder. Der Sattel ist eine Nachbaute eines ca 300 Jahre alten Modells aus Portugal (Amazonas). Das Leder ist auf der gesamten Sitzfläche wunderschön bestickt. Wenn ich mich noch richtig erinnere, konnte man sowohl Leder- als auch Stickerei-Farben so ziemlich frei auswählen. Ich habe mich dann für schwarzes Leder mit einer grau-weißen Stickerei entschieden, damit das Ganze etwas neutraler bleibt. Nadine hat einen schwarzen mit roter Stickerei. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er mit blau auch sehr gut aussieht. Die Gurtstrippen sind oben Leder, unten Stoffgewebe. Der Sattel hat kein Sicherheitsschloß am Bügelriemen – darum empfiehlt es sich, den Bügel durch einen Sicherheitsbügel auszutauschen, der im Falle eines Unfalls von selbst aufgeht und den Fuß freigibt.

 So… jetzt noch zu den Hörnern: er hat drei, das heißt, das das rechte Bein, anders als bei den bekannten englischen Sätteln, noch durch ein weiteres, angedeutetes Horn gehalten wird. Fazit: lieber mehr Geld ausgeben aber dafür bessere Ware bekommen! Ich bin wirklich hochzufrieden damit (im Gegensatz zu dem indischen Billigmodell, das ich mal hatte) und kann diesen Sattel zum Einstieg in die Welt der Damensättel nur weiterempfehlen! Ich bin mit dem Sattel sogar schon gesprungen (für mehr als einen Meter hat aber der Mut noch nicht gereicht 😉 und war natürlich auch schon ausreiten damit.

Nun habe ich den Sattel aufgrund meiner Sammlung im Keller verkauft. Seit ich meinen Maßsattel habe, reite ich auf dem bestickten nicht mehr…

Sitzlänge waren ca. 49 cm, Sitzbreite ca. 34 cm.